Dynamische Dichtungen

Dichtungen

Dynamisch wirkende Dichtsysteme dagegen haben immer die Aufgabe Relativbewegungen zweier Bauteile zueinander abzudichten. Typische Anwendungen hierfür sind Radialwellendichtringe, beispielsweise zum Abdichten von Wellen eines Getriebes oder Gleitringdichtungen zum Abdichten einer Pumpenwelle. Es gibt keine Maschine und kein Fahrzeug ohne dynamische Dichtung. Entsprechend den sehr unterschiedlichen Anforderungen und Betriebsbedingungen sind dynamische Dichtungen und Dichtelemente auch äußerst vielgestaltig. Dies reicht vom einfachen Kolbenring im Kolbenverdichter bis hin zur komplexen Doppelgleitringdichtung mit Sperrsystem in Pumpen für gefährliche Stoffe der Verfahrenstechnik.

Wesentliche Unterscheidungsmerkmale sind, ob die Bewegung linear (Kolben-, Stangen-, Linearführungsdichtung, Abstreiferdichtung) oder drehend z.B. Rotationsdichtungen (Wellendichtung bzw. Wellendichtring oder Führungsring) ist und ob die Dichtfunktion berührend oder berührungsfrei erreicht wird. Zumindest berührende Dichtungen sind immer tribologische Systeme (Tribologie=Reibungslehre). Sie bestehen stets aus den Systemkomponenten Dichtelement, Gegenlauffläche und abzudichtendes oder auch schmierendes Fluid. Alle Komponenten sind ähnlich wichtig und müssen gezielt aufeinander abgestimmt sein. Hinzu kommen die Umgebungs-, die Einbau- und die Betriebsbedingungen. Dieser Umfang an Komponenten und Bedingungen macht deutlich, dass gut funktionierende dynamische Dichtungen nicht einfach aus einem Katalog gekauft werden können, sondern stets anwendungsbezogen „entwickelt“ werden sollten.